Sonntag, 27. Juni 2021 (leicht bewölkt, 18 bis 25 Grad, angenehmer Sommertag), Ismaninger Speichersee, Ostbecken, Abfanggraben, 8 bis 14.30 Uhr
Das tolle Wetter lädt zum Radeln ein. Bei der Hinfahrt zum Ismaninger Speichersee lasse ich mich noch von der S-Bahn unterstützen. Ab der Ortschaft Grub radle ich über Landsham zum heutigen Ziel. Über den breiten Blühstreifen (Bild) entlang des Radweges freue ich mich besonders. Zahlreiche Insekten, Vögel und weitere Kleintiere finden hier Platz zum Leben. Besonders Stieglitze freuen sich über dieses Nahrungsangebot. Der Stieglitz (Bild), der mich heute am Speichersee »empfängt«, hat wohl in der Birke etwas Fressbares entdeckt.
Singdrossel – ganz entspannt
Das Schönste des heutigen Tages ist die Singdrossel (Bilder, Video auf Youtube), die sich unweit des Weges in einem vertrockneten Busch aufhält. Eine gefühlte Ewigkeit kann ich sie beobachten, ganz ruhig und entspannt beobachtet sie die Umgebung. Singdrossel und Misteldrossel sind manchmal nicht leicht auseinanderzuhalten, da sie beide eine braune Oberseite und auf der hellen Unterseite schwarze Flecken aufweisen. Allerdings hilft ein Blick auf die Form der Flecken. Bei der Singdrossel sind diese pfeilförmig, bei der Misteldrossel rund. Wie die Amsel sucht die Singdrossel ihre Nahrung auf dem Boden. Sie frisst gerne Regenwürmer, Insekten oder Beeren, aber auch Schnecken, deren Gehäuse sie auf einem Stein zerschmettert.
Ein Seidenreiher und eine Höckerschwan-Familie
Seit Ende Mai halten sich Seidenreiher am Speichersee auf, an manchen Tagen sind bis zu sechs dieser eleganten Vögel gesichtet worden. Im Gegensatz zum deutlich größeren Silberreiher sind die Zehen des Seidenreihers gelb – ein eindeutiges Bestimmungsmerkmal. In Europa ist der Seidenreiher vor allem in südlichen Ländern verbreitet, doch in geringer Zahl trifft man ihn auch regelmäßig in Deutschland an. Heute hält sich nur ein Seidenreiher (Bilder) an der kleinen Insel im Ostbecken auf. Ich kann ihn bei der Futtersuche beobachten. Wie in Zeitlupe stolziert er zwischen den Steinen am flachen Ufer umher und macht Jagd auf kleine Fische, Würmer und Wasserinsekten. Die großen Steine am Ufer nutzt auch eine Mittelmeermöwe (Bild) für eine Rast. Ein Höckerschwan (Bild) führt seine sieben Jungen hinaus auf den See. Fünf von diesen haben ein dunkles, zwei ein weißes Gefieder. Das Höckerschwan-Weibchen legt durchschnittlich fünf bis acht Eier und bebrütet sie ca. 36 Tage lang. Die Küken sind Nestflüchter. Junge Höckerschwäne weisen zumeist ein graubraunes Gefieder auf, das dann im Laufe des ersten Lebensjahres heller wird. Bei den Höckerschwänen gibt es keine Unterarten, aber es gibt eine Farbmorphe, die als immutabilis oder auch »Polnischer Schwan« bezeichnet wird. Dieser Farbvariante fehlt das Melanin, sodass die Dunenküken und Jungvögel weiß erscheinen (Quelle Wikipedia).
Sommerfeeling mit Singvögeln
Neben den Wasservögeln gibt es auch in den Bäumen und Sträuchern noch einiges zu entdecken. Nachfolgend Bilder von Goldammer, Rohrammer, Grauschnäpper, Drosselrohrsänger, Grünfink und Neuntöter. Wie jedes Jahr im Sommer blühen am Kanal die Wildblumen (Bilder), die Hummeln und Libellen anziehen, und es duftet herrlich nach Kräutern. Auf dem Heimweg komme ich erneut an einem Blühstreifen (Bild) vorbei. Wunderbar. Von diesen darf es ruhig noch mehr geben.
Vogeltagesliste: Höckerschwan, Graugans, Rostgans, Nilgans, Stockente, Schnatterente, Tafelente, Kolbenente, Reiherente, Jagdfasan, Zwergtaucher, Haubentaucher, Seidenreiher, Graureiher, Mäusebussard, Turmfalke, Blässhuhn, Bruchwasserläufer, Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Flussseeschwalbe, Straßentaube, Ringeltaube, Türkentaube, Kuckuck, Mauersegler, Eisvogel, Feldlerche, Rauchschwalbe, Mehlschwalbe, Bachstelze, Wiesenschafstelze, Rotkehlchen, Singdrossel, Wacholderdrossel, Amsel, Mönchsgrasmücke, Dorngrasmücke, Teichrohrsänger, Drosselrohrsänger, Gelbspötter, Zilpzalp, Grauschnäpper, Kohlmeise, Blaumeise, Neuntöter, Rabenkrähe, Star, Haussperling, Buchfink, Stieglitz, Grünfink, Rohrammer, Goldammer