Sonntag, 3. April 2011 (Sonne, ca. 24 Grad, sehr warmer Frühlingstag), Landschaftspark Hachinger Tal, 13 bis 18 Uhr
Wissen Sie noch wie Lerchen singen? Früher als es noch mehr Ackerland, Stoppelfelder, Wiesen und offenes Kulturland gab, gehörte Lerchengesang zu jedem Sommer. Mittlerweile gibt es kaum mehr Brutplätze für die Feldlerchen.
Deshalb mach ich mich auf den Weg nach Unterhaching, ins Hachinger Tal. Nach cirka einer guten halben Stunde Radlfahrt ist mein erster Halt der Hachinger Bach, am Ortseingang in Unterhaching. Dieser wurde vor einigen Jahren renaturiert. Er schlängelt sich plätschernd durch den lichten Auwald. Am Bach gibt es nette Plätze zum Verweilen und dies wird auch von vielen Menschen angenommen. Deswegen ist es heute am Sonntag auch etwas lauter.
Ich guck ein bisschen am Ufer entlang und entdecke etwas Rotes, das sich bewegt.
Es ist der rote Schnabel eines Teichhuhns, das nach Nahrung pickt. Ich gehe auf die stillgelegte Landebahn, Richtung Neubiberg. Und wenn man hier ein bisschen wartet und leise ist – dann dauert es nicht lang. Weit über mir höre ich ein Trillieren. Das ist der typische Gesang einer Feldlerche (siehe Bild), die immer höher steigt und an einer Stelle verweilt und singt. Da die Feldlerche auf den Wiesen durch ihre gute Tarnung kaum zu erkennen ist, beobachte ich diese so lange, bis sie wieder herabfliegt und auf dem Boden landet. So kann ich sie in Ruhe beobachten.
Mein Weg führt mich an die Ränder des Parks und bei einem Nisthaus sehe ich einen Feldsperling (siehe Bild), der auf einem Zweig vor dem Eingang sitzt. Im Gegensatz zu einem Haussperling hat der Feldsperling einen schwarzen Wangenfleck und eine rotbraune Kopfplatte. Er ist ganz aufgeregt, macht oft den Hals lang und hin und wieder fliegt er in das Einflugsloch. Kommt kurz danach wieder raus und das Spiel beginnt von vorne.
Weiter entdecke ich einen Turmfalken (siehe Bild), Mäusebussard, Kohl- und Blaumeise, Grünfinken, Amsel, Zilpzalp, Stare (Bild), einen Hausrotschwanz (mein Zweiter in diesem Jahr), der in einem mit Blüten übersähten Baum nach Nahrung sucht. In diesem Areal gibt es viele Goldammern. Leider höre ich heute nur eine singen, kann aber keine sehen. Dafür beginnt gerade wieder die Lerche ihr Lied zu singen.
Ich bin – als neu Zugezogene (Grafrath) – erstaunt und finde es phantastisch, wie viele Vogelarten und Enten es auf Münchner Stadtgebiet gibt. Wie gern würde ich mit jemand ornithologisch interessiertem so eine Radltour unternehmen. Gibt es da Möglichkeiten? Habe neulich auf der Amper bei Dachau allerlei Enten beobachtet, aber das Identifizieren gelang mir nicht gut.
Hallo Frau Wolff,
da kann ich Ihnen für den Einstieg die Führungen von Dr. Eva Schneider aus München empfehlen. Sie verfügt über ein umfassendes Wissen und erzählt viele nette Geschichten zu Buchfink und Co. Mehr dazu auf http://www.munaris.de > Exkursionen.
Liebe Grüße
Waltraud Hofbauer