Samstag, 21. März 2015 (Sonne, später bewölkt, ca. 12 Grad, warmer Frühlingstag), Ismaninger Speichersee, 9.30 bis 16.30 Uhr
Die letzten Tage zeigte sich das Wetter von seiner schönsten Seite. Viel Sonne und warme Temperaturen kündigten den Frühling an. Da für heute ein Wetterumschwung angesagt ist, plane ich nur einen kurzen Abstecher zum Ismaninger Speichersee. Die ersten Rückkehrer wie Zilpzalp, Rohrammer und Schwarzkehlchen haben ihre südeuropäischen Überwinterungsgebiete verlassen und ziehen in ihre Brutgebiete. Neben dem sehr einfach gehaltenen Zilpzalp-Gesang (> Tonbeispiel Avisoft Bioacoustics) ist für mich das variantenreiche und lebhafte Lied des Buchfinkens (>Tonbeispiel Avisoft Bioacoustics) das Symbol für den Frühlingsanfang. Das laut schmetternde Buchfinken-Männchen (Bild) ist schon in Balzstimmung. Mit seinem Gesang zeigt er den Artgenossen sein Revier an. Gleichzeitig will er den Weibchen imponieren, die mittlerweile aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt sind.
In der Nähe vom Kanal entdecke ich in einem Baum einen Mäusebussard (Bild). Vom Süddamm des Ostbeckens sehe ich bei der Insel einige ruhende Enten. Die Kolbenenten sind an ihrem großen, rostorangenem Kopf leicht zu erkennen. Aber da sind noch zwei andere, etwas kleinere Enten. Der auffällig weiße, breite Streifen am Kopf ist ein eindeutiges Erkennungszeichen der Knäkente (Bild). Zwei Kolbenenten (Bilder) haben sich anscheinend schon gefunden und das Männchen verteidigt ihren Platz gegenüber lästigen Nachbarn wie dem Blässhuhn. Eines meiner Lieblingsmotive ist die Goldammer (Bilder). Ihr Gefieder ist sehr schön, ihr Gesang rührend (»Wie, wie, wie, hab ich dich liiiiieb«) und sie bleibt geduldig und still sitzen, bis ich ein Foto gemacht habe. Der Weißwangengans-Trupp (Bild), der schon seit letztem Sommer immer wieder in dem Gebiet gesehen wurde, lässt sich auch heute beobachten. Eine Rohrammer (Bild) und ein Bergpieper (Bild) fliegen entlang des Ufers an mir vorbei und lassen sich auf einem Baum nieder. Bei dem Bergpieper habe ich zuerst Probleme beim Bestimmen, aber da ich im Flug die weißen äußeren Steuerfedern gesehen hatte, bin ich mir nun sicher. Auf der anderen Seite des Dammes entdecke ich ein Schwarzkehlchen (Bild). Es hält sich meistens in der Nähe einiger Büsche auf und ist mit Insektenfangen beschäftigt. Erneut habe ich das Glück einen Bergpieper (Bild) zu sehen, der in der Nähe von Flüssen und Seen überwintert. Er ist eng mit dem Strandpieper (den ich leider noch nicht gesehen habe) verwandt, der aber überwiegend an den Küsten Westeuropas überwintert.
Neben einem Alpenstrandläufer (Bild) rasten heute auch noch 22 Kampfläufer (einige davon auf den Bildern) auf ihrem Weg in ihre hoch im Norden liegenden Brutgebiete. Die Kleider der Kampfläufer sind sehr variantenreich. Bisher hatte ich Watvögel nur an Land gesehen, von daher ist es eine schöne Überraschung, als sie sich auf dem Wasser niederlassen. Sie halten sich aber nur sehr kurz auf dem See auf und fliegen bald wieder ab. Zum Abschluss meiner Tour begegnen mir die Kampfläufer auf den Wiesen südlich des Ostbeckens wieder. Ein deutlich größerer Vogel – eine Uferschnepfe (Bilder) – hat sich ihnen angeschlossen. Die Uferschnepfe wird immer wieder von einem Kiebitz attackiert. Erst nach einiger Zeit beruhigt sich der Kiebitz und lässt Kampfläufer und Uferschnepfe in Ruhe der Futtersuche nachgehen.
Vogeltagesliste: Höckerschwan, Graugans, Weißwangengans (ca. 15), Weißwangengans-Hybrid, Nilgans (2), Stockente, Schnatterente, Löffelente (3), Pfeifente, Knäkente (2), Tafelente, Kolbenente, Reiherente, Schellente, Zwergsäger (1), Zwergtaucher, Haubentaucher, Kormoran, Silberreiher, Graureiher, Mäusebussard, Blässhuhn, Kiebitz (ca. 10), Alpenstrandläufer (1), Uferschnepfe (1), Kampfläufer (ca. 22), Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Straßentaube, Buntspecht, Feldlerche, Bergpieper, Wiesenpieper, Bachstelze, Gebirgsstelze, Rotkehlchen, Schwarzkehlchen (1), Singdrossel, Amsel, Zilpzalp, Sommergoldhähnchen, Zaunkönig, Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise, Schwanzmeise (2), Kleiber, Rabenkrähe, Star, Feldsperling, Buchfink, Stieglitz, Grünfink, Rohrammer, Goldammer
Wunderschöne Bilder, aufschlußreiche Kommentare (mit der Bestimmung der Pieper habe ich auch so meine Probleme) ….. was will man mehr, Danke dafür !
Ja, und die nächste Stufe wäre, die Pieper an ihren Rufen zu erkennen!!!
Aber das wird bei mir noch dauern. Schön dass Ihnen meine Seite gefällt.