Samstag, 4. Mai 2013 (wolkig, etwas Sonne, windig, ca. 14 Grad), Hachinger Tal, 15.15 bis 16.30 Uhr
Heute fahre ich ausnahmsweise mal am Nachmittag in das Hachinger Tal. Eine Sumpfohreule wurde erst vor kurzem am frühen Abend gesehen. Und die Aussicht auf eine Eule ist doch einen Versuch wert. Am Hachinger Bach und auf der Hundemeile genießen die Menschen den Frühling. An der Stelle wo der Bach Richtung Norden fließt, steht einige Meter hinter dem Zaun heute wieder mal ein Graureiher (Bilder) und sucht nach Nahrung. Er fühlt sich von mir nicht gestört und so kann ich ihn lange beobachten. Einige laut bellende Hunde vertreiben ihn dann und auch ich mache mich auf den Weg in den südlichen Teil. Die Natur hat in den letzten Wochen mächtig »Gas gegeben«. Mittlerweile leuchten Bäume und Sträuche in sattem Grün (Bild) und das lässt mich den langen Winter vergessen. Eines meiner liebsten Fotomotive ist die Goldammer (Bild), weil sie erstens ein sehr hübscher Vogel ist, zweitens gerne längere Zeit still sitzt und drittens durch ihren wohlbekannten Gesang (Tonbeispiel > Avisoft Bioacoustics) leicht zu entdecken ist.
Während ich noch mit der Goldammer beschäftigt bin, sehe ich aus einem Gebüsch einen Vogel fliegen. Ich suche ihn und entdecke eine männliche Mönchsgrasmücke (Bild), der einen Stein inspiziert und sich dann dort in einer kleinen mit Wasser gefüllten Kuhle badet. Kurz darauf schaut auch Frau Mönchsgrasmücke vorbei und sie baden gemeinsam (Bild). Das Wasser spritzt nur so durch die Gegend. Das haben anscheinend auch andere Vögel bemerkt. Kaum dass die Mönchsgrasmücken weg sind, landet eine weibliche Dorngrasmücke (Bild) auf dem Stein und schaut sich das »Badezimmer« an. Sie wird von der Mönchsgrasmücke, die sofort wieder auftaucht, verjagt. Aber nun fliegt ein Trauerschnäpper-Männchen (Bild) heran und beobachtet die anderen beim Baden. Bei soviel gemeinsamen Badespaß will nun auch die Dorngrasmücke mal zum Zug kommen und so warten Trauerschnäpper und Dorngrasmücke bis die Mönchsgrasmücke (Bild) fertig ist. Dann darf endlich die Dorngrasmücke ins Wasser (Bilder). Als diese fertig gebadet hat, schaut auch der Trauerschnäpper (Bild) nochmal vorbei, der vorher immer zu kurz kam. Als Letztes kommt noch eine Amsel, die auch noch wild »rumpritschelt« und vermutlich das Restwasser aufbraucht. Danach habe ich nämlich keinen der Beteiligten mehr gesehen.
Es war so herrlich. Diese Bade-Episode war für mich eines der schönsten Erlebnisse, die ich bisher beim Vogelbeobachten hatte. Ich hoffe, ich kann mit den Bildern ein bisschen was davon rüberbringen. Vollkommen glücklich fahre ich danach in den Ostteil und auch hier wartet nochmal ein Highlight … dazu mehr im nächsten Artikel.
Weiter gibt es noch zu sehen: Turmfalke, Teichhuhn, Stockente, Haustaube, Feldlerche, Bachstelze, Amsel, Zilpzalp, Kohlmeise, Elster, Eichelhäher, Saatkrähe, Rabenkrähe, Star … und Schafstelzen.