Samstag, 28. Januar 2017 (heiter, sonnig, 0 bis 3 Grad, sonniger Wintertag), Isar und Rosengarten, 14 bis 17 Uhr
Nach meiner Rückkehr aus Marokko Anfang Januar erwartete mich Kälte und Schnee in München. Eine geschlossene Schneedecke, nachts oft zweistellige Minusgrade und gefrorene Seen prägten den Januar 2017. Heute aber ist es nicht ganz so kalt und ein leuchtend blauer Himmel lockt mich nach draußen an die Isar (Bild). Etwas südlich vom Deutschen Museum sichte ich ein Teichhuhn (Bilder), das im seichten Wasser gemütlich nach Futter sucht. Die Teichralle, wie sie zoologisch korrekt genannt wird, ist ein Allesfresser. Aber überwiegend ernährt sie sich von pflanzlicher Nahrung. Da dem Vogel noch das rote Stirnschild und der rote Schnabel mit gelber Spitze fehlt, kann ich es als Jungvogel spezifizieren.
Nicht weit davon ruhen sich Lachmöwen und Sturmmöwen (Bilder) aus. Adulte Lachmöwen kann man an ihren roten Beinen, die Sturmmöwen an den grünlichgelben Beinen erkennen. Eine trägt noch ein graubraunes Federkleid, ist also noch nicht ganz ausgewachsen. Die andere Sturmmöwe mit dem leicht grau gestricheltem Kopf zeigt sich im Schlichtkleid.
Während ich weiter flussaufwärts wandere, fallen mir die vielen Spaziergänger auf, die bei diesem herrlich sonnigem Wetter unterwegs sind. Lachmöwen und Stockenten streiten sich um die Brotreste, die ein Pärchen den Vögeln hinwerfen. Eine Rabenkrähe (Bilder) lässt sich schön beobachten. Sie sucht im seichten Wasser nach Fressbarem.
Kurz vor der Braunauer Brücke mache ich noch einen Abstecher in den Rosengarten (Bild), in dem es heute herrlich still ist. Ungefähr zwanzig Wacholderdrosseln (einige davon auf den Bildern) belagern einen Baum, den ich leider nicht benennen kann. Die kleinen gefrorenen Früchte sind bei den Wacholderdrosseln sehr begehrt (Video > Youtube). Mit viel Schwung picken die Vögel auf die weichen Früchte ein. Manchmal gibt es Streitigkeiten, manchmal pickt ein Vogel auch daneben und manchmal bleibt der kleine Apfel auch am Schnabel hängen. Dann bleibt nur noch die Landung auf dem Boden, wo die Wacholderdrossel die Nahrung weiter bearbeiten kann. Wacholderdrosseln bevorzugen im Frühjahr und Sommer Regenwürmer (siehe Artikel > April 2016), ab dem Herbst und im Winter aber pflanzliche Kost wie Beeren oder Fallobst. Die grau-braun-ocker gemusterten, etwas grimmig guckenden Vögel sind bei uns Standvögel, aber im Winter ziehen aus dem Nordosten Europas viele zu uns oder noch weiter in den Südwesten.
Auf dem Heimweg komme ich nochmal an die Isar und finde einen Bergpieper (Bild) auf einer Kiesinsel. Hier versammeln sich auch um die 150 Lachmöwen (Bild) um die Nacht gemeinsam zu verbringen.
Vogeltagesliste: Graugans, Stockente, Reiherente, Teichhuhn, Sturmmöwe, Lachmöwe, Kleiber, Amsel, Wacholderdrossel, Kohlmeise, Blaumeise, Buntspecht, Rabenkrähe, Bergpieper, Gebirgsstelze, Bachstelze, Buchfink, Grünfink