Der Sperber ist ganz schön frech. Von November 2021 bis Januar 2022 habe ich in dem kleinen Garten im Hinterhof etliche Male einen Sperber (Bilder) gesehen. Der Greifvogel hatte die Futterstelle im Hof entdeckt. Einmal setzte er sich sogar direkt daneben und wartete wohl darauf, dass die Singvögel nun angeflogen kämen. Was sie aber nicht taten und so habe ich an vielen Tagen keine Kohlmeise, keine Blaumeise, keinen Stieglitz mehr gesehen oder gehört. Es hat sich herausgestellt, dass es zwei verschiedene Vögel waren. Einmal war ein junger Sperber (Bild vom November 2021) vor Ort. Jungvögel haben eine dunkelbraune Oberseite und die Federn sind an den Rändern hellbraun eingefasst. Im Dezember 2021 hat sich dann ein adultes Sperber-Weibchen (Bild, Video auf Youtube) niedergelassen. Das Weibchen weist eine schiefergraue Oberseite und ein braungrau gebändertes Brustgefieder auf. Beim Männchen sind die Wangen rostrot, Brust und Bauch rostrot gebändert. Eine Illustration einer Sperberfamilie aus dem Buch »Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas« (Naumann) habe ich in meinem Beitrag im April 2016 veröffentlicht.
Sperber fressen überwiegend kleine und mittelgroße Vögel bis zur Größe einer Taube. Sie sind typische Waldvögel, bewohnen mittlerweile aber auch städtische Grünanlagen. Mit ihren relativ kurzen, breiten und an den Spitzen gerundeten Flügeln und dem langen Stoß können sie extrem schnell fliegen, sind aber auch auf engem Raum sehr wendig. Im Januar 2022 war der Sperber im Hof dann doch erfolgreich, aufgrund der Größe der Beute vermute ich, dass es sich um eine Straßentaube handelte.
Auch im Januar 2018 konnte ich schon einen Sperber im Hinterhof beobachten.