Sonntag, 9. Oktober 2016 (wolkig, später sonnig, 7 bis 9 Grad, kühler Herbsttag), Moosburger Stausee, 10 bis 11.45 Uhr; Echinger Stausee, 12 bis 15 Uhr
Ich suche mal wieder einen Vogel und zwar eine Trauerente, die am Moosburger Stausee gemeldet wurde. Kann sie aber nicht finden. Dafür hat sich schon ein Sterntaucher (Bild) sehr früh in sein Überwinterungsgebiet aufgemacht und legt hier eine Pause ein. Danach fahre ich weiter zum naheliegenden Echinger Stausee und bei den beiden kleinen Inseln (Bild), wo der Gleißenbach in den See fließt, stelle ich mein Spektiv auf. Wenn wenig Wasser im See ist, dann findet man hier eine Schlickfläche vor, aber heute ist der See aufgestaut. Deshalb haben sich die Vögel rund um die Inseln versammelt. Trotzdem kann man sie gut aus nächster Nähe beobachten. Krickenten (Bild), Gänsesäger (Bild) und Löffelenten (Bilder) fühlen sich hier anscheinend sehr sicher. Die meisten ruhen sich aus oder sind mit der Pflege des Gefieders beschäftigt.
Danach spaziere ich auf dem Damm weiter Richtung Turm. Zwei Rostgänse (Bild) ruhen sich ebenfalls aus. Etwas westlich des Aussichtsturmes an der kleinen Brücke hat man einen freien Blick in die Schilfzone. Hier halten sich fast immer Zwergtaucher (Bild) auf. Belustigt schaue ich auch einem Teichhuhn (Bild) zu, das unermüdlich versucht, einen im Wasser schwimmenden Apfel zu fressen. Dieser »flutscht« aber immer wieder weg. Das Teichhuhn gibt aber nicht auf und schafft es dann doch, einige Apfelstücke zu ergattern. Stockenten (Bilder) sind an diesem Platz immer zu sehen und sie haben sich die besten Rastplätze ausgesucht.
Am meisten freue ich mich aber über die am Ufer stehende Wasserralle (Bilder), die sich von der Sonne bescheinen lässt. An ihrem langen roten Schnabel ist sie leicht zu erkennen. Männchen und Weibchen sind nicht voneinander zu unterscheiden. Die mittelgroße, scheue Ralle bevorzugt feuchte Gebiete mit viel Schilf und dichter Vegetation. Sie ist leichter zu hören als zu sehen. Ihr Ruf (> xeno-canto.org) hört sich wie ein quickendes Schweinchen an. Ich habe das Glück, dass ich sie eine Weile beobachten kann und dann macht sie mir den Gefallen und ruft auch noch (Video > Youtube).
Ein andere Vogelfamilie erregt heute noch Aufsehen am Echinger Stausee. Ein Nilgans-Paar (Bilder) hat um diese späte Jahreszeit noch Nachwuchs bekommen und führt stolz ihre zwei Küken durch das Gelände. Nach dem Schlüpfen dauert es ca. neun bis zehn Wochen bis die jungen Gänse ausgewachsen und flugfähig sind. Die Heimat der Nilgänse liegt in Afrika. In den letzten Jahrzehnten hat sich aber die Nilgans in Mitteleuropa ausgebreitet. Durch ihre Anpassungsfähigkeit, die hohe Vermehrungsrate und ihr aggressives Verhalten gegenüber anderen Tieren wird angenommen, dass sich die Nilgans weiter schnell verbreiten wird. Mehr Infos dazu > Wikipedia.
Weiterer Artikel zur Nilgans mit Jungen > August 2014.
Vogeltagesliste: Höckerschwan, Graugans, Rostgans (2), Nilgans (2 + 2 pulli), Stockente, Schnatterente, Löffelente, Pfeifente, Krickente, Tafelente, Kolbenente, Reiherente, Gänsesäger, Sterntaucher (1), Schwarzhalstaucher, Zwergtaucher, Haubentaucher, Kormoran, Silberreiher, Graureiher, Mäusebussard, Wasserralle, Teichhuhn, Blässhuhn, Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Rauchschwalbe, Bachstelze, Rotkehlchen, Amsel, Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise, Beutelmeise, Kleiber, Elster, Rabenkrähe, Star