Samstag, 6. April 2024 (sonnig, 14 bis 25 Grad), Kochel, Kochelsee, Loisach-Kochelsee-Moor, Benediktbeuern, 9 bis 14 Uhr
Ein von den Temperaturen her schon sommerlicher Tag (Bild) erwartet mich auf meiner Frühlingstour vom Kochelsee entlang der Loisach nach Benediktbeuern. Vom Bahnhof Kochel gehe ich durch den Ort, passiere den Friedhof und gelange durch ein kleines Wäldchen zum Kochelsee. Ein Mäusebussard (Bild) kreist über mir und an einem kleinen Weiher sehe ich einen Zaunkönig, der eifrig am Nestbauen ist. Am Kochelsee sind neben Blässhühnern, Lachmöwen und Stockenten schon viele Kitesurfer unterwegs. Von der Brücke über die Loisach lohnt sich immer ein Blick in den Fluss. So entdecke ich auch heute zwei Wasseramseln (eine davon im Bild), die gerade mit der Futtersuche sehr beschäftigt sind.
Zilpzalp, Fitis und Schwarzmilan
Auf dem Weg entlang der Loisach kann man wunderbar Zilpzalp (Bild) und Fitis (Bild), die beide zur Gattung der Laubsänger gehören, studieren. Optisch sind die Zwillingsarten kaum auseinanderzuhalten, doch anhand des Gesangs sind sie sehr leicht zu unterscheiden. Den Zilpzalp (Tonbeispiel auf xeno-canto.org) erkennt man an seinem zweisilbigen »zilp-zalp« (daher der Name). Dagegen hört sich der weiche Gesang des Fitis (Tonbeispiel auf xeno-canto.org) mit der abfallenden Melodie etwas schwermütig an. Auf der gegenüberliegenden Seite der Loisach hat sich ein Schwarzmilan (Bild) auf der Spitze einer Fichte niedergelassen. Zwei weitere zeigen sich noch im Laufe meiner Tour.
Schwarzkehlchen und Braunkehlchen
Tageszeitbedingt sind nur wenige Wanderer und Radfahrer unterwegs. Wenn man vom Uferweg nach Süden schaut, hat man einen wunderschönen Blick auf die Berge (Bilder). Auf den Streuwiesen blüht der Enzian (Bild). Und wo Wasser ist, ist auch die Bachstelze (Bild) nicht weit. Immer wieder sehe ich Rohrammern fliegen, die man hauptsächlich in Schilfnähe antrifft. Aber heute setzt sich eine Rohrammer (Bild) auch mal in einen Nadelbaum. Etwa in der Mitte meiner Wegstrecke entlang der Loisach entdecke ich zwei Schwarzkehlchen (Bilder). Es sind zwei Männchen, die hoffentlich bald eine Partnerin finden. Denn hier im Loisach-Kochelsee-Moor mit seinen offenen Flächen und einzelnen Büschen finden sie ideale Plätze zum Brüten. Das Nest wird gut versteckt am Boden aus Gras, Halmen, Moos und Wurzeln gebaut. Fünf bis sechs Eier legt ein Weibchen und es wird zweimal im Jahr gebrütet. Auch ein anderer Wiesenbrüter, das Braunkehlchen (Bilder), präsentiert sich heute wunderbar auf seiner Warte. Der Langstreckenzieher hat den Weg aus seinem Wintergebiet südlich der Sahara schon geschafft. Und findet hier, ebenso wie das Schwarzkehlchen, ideale Brutbedingungen vor. Das Nest verbirgt das Braunkehlchen in einer Bodenmulde im hohen Gras. Brutzeit ist von Mai bis August. Das Weibchen legt vier bis sieben Eier.
Vogeltagesliste: Höckerschwan, Graugans, Stockente, Reiherente, Schellente, Gänsesäger, Kormoran, Weißstorch, Rohrweihe, Rotmilan, Schwarzmilan, Mäusebussard, Turmfalke, Blässhuhn, Kiebitz, Großer Brachvogel, Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Ringeltaube, Buntspecht, Feldlerche, Rauchschwalbe, Bachstelze, Wasseramsel, Rotkehlchen, Hausrotschwanz, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Amsel, Mönchsgrasmücke, Fitis, Zilpzalp, Zaunkönig, Kohlmeise, Blaumeise, Elster, Eichelhäher, Rabenkrähe, Star, Haussperling, Feldsperling, Buchfink, Stieglitz, Rohrammer