Neusiedler See – Tag 2: Uferschnepfe, Brandgänse und eine Wachtel

Mittwoch, 22. Mai 2019 (bedeckt, Regenschauer, 14 bis 16 Grad, sehr windiger, kalter Frühlingstag), Neubruchlacke, Lange Lacke, Wörthen Lacke, Sandeck-Neudegg, 9.15 bis 15.30 Uhr

Die Wettervorhersage ist nicht berauschend. Es windet heftig und kurz nachdem wir losgefahren sind, fängt es zu regnen an. Deshalb halten wir uns nicht allzu lange an der Neubruchlacke auf und radeln weiter zur Langen Lacke (Bild), da wir dort Unterschlupf bei den Aussichtsplattformen finden. Es sind auch hier nur wenige Vögel zu sehen. Ein Kiebitz (Bild) fliegt vor uns auf und dreht eine Runde, immer sein Küken im Auge behaltend. Eine Uferschnepfe (Bilder) sucht in der Nähe des Weges nach Nahrung. (Das Uferschnepfenbild von Markus ist an einem anderen Tag aufgenommen, heute kommt keine Sonne mehr hinter den Wolken hervor.) Grauammern (Bilder) gibt es hier viele und sie sind sehr singfreudig. Man muss nur die Spitzen der Bäume oder Büsche absuchen, so findet man sie leicht.

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Bewahrungszone Apetlon – Lange Lacke, Neusiedler See, Mai 2019 (Grafik aus: Artenliste der Vögel des Neusiedler See Gebiets, Dezember 2016, Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel)
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Lange Lacke, Neusiedler See, Mai 2019
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Kiebitz (Northern Lapwing) und Küken, Lange Lacke, Mai 2019
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Uferschnepfe (Black-tailed Godwit), Lange Lacke, Mai 2019
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Uferschnepfe (Black-tailed Godwit), Neusiedler See, Mai 2019 (Foto: Markus Dähne)
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Grauammer (Corn Bunting), Lange Lacke, Mai 2019
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Grauammer (Corn Bunting), Neusiedler See, Mai 2019 (Foto: Markus Dähne)

Brandgänse und Rohrweihen an der Wörthen Lacke

Auf der Wörthen Lacke sucht eine Brandgans-Familie (Bild) mit ihren elf Jungen nach Futter. Brandgänse findet man überwiegend an flachen Sand- und Wattküsten sowie entsprechenden Flussmündungen, im Binnenland auch an Klärteichen, Rieselfeldern und an Salz- und Sodaseen in Steppen- und Wüstengebieten. Ihre Nahrung finden sie überwiegend im Watt, auf Schlickbänken in Flussmündungen und seichten Lagunen. Die Lacken des Seewinkels sind daher ideal für die Brandgänse, die seichten Gewässer bieten reichlich kleine Schnecken, Muscheln, Krebse oder Würmer. Sie bauen ihre Nester in Baumhöhlen oder unbesetzten Bodenhöhlen, die Kaninchen oder Füchse angelegt haben. Brandgänse sind regelmäßige Brutvögel im Seewinkel. Auch einige Tage später am Seevorgelände habe ich eine vielköpfige Brandgans-Familie (Bild) beobachtet.
Die weiten Schilf- und Röhrichtbestände bilden zusammen mit den angrenzenden Wiesen und Felder ein ideales Jagdgebiet für die Rohrweihen (ein Weibchen im Bild). Im niedrig »gaukelnden« Suchflug ergreifen sie ihre Beutetiere meist knapp über dem Boden. Zum Nahrungsspektrum gehören Singvögel und junge Wasservögel wie Enten, Teich- und Blässhühner.

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Brandgans-Familie (Common Shelduck), Wörthen Lacke, Mai 2019
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Brandgans-Familie (Common Shelduck), Illmitz, Hölle, Mai 2019
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Rohrweihe (Western Marsh Harrier), Wörthen Lacke, Mai 2019
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Rohrweihe (Western Marsh Harrier), Wörthen Lacke, Mai 2019

Wachtel und Rebhuhn

An einer Informationshütte legen wir eine kurze Pause ein. Feldsperlinge haben ihr Nest irgendwo in der Nähe und einer wartet mit vollem Schnabel im nahen Busch ab. Erst als wir uns wieder entfernen, fliegt er das unter dem Dach der Hütte befindliche Nest wieder an. Von der Aussichtsplattform aus entdecken wir einen Pirol (Bild), allerdings sehr weit entfernt. Dafür ist ganz nah bei der Hütte ein Weißstorch (Bild) auf Futtersuche. Wir vernehmen den dreisilbigen, schnellen Gesang »Pick-Werwick« einer Wachtel (Tonbeispiel > xeno-canto.org). Eine Wachtel würde ich auch gerne einmal zu Gesicht bekommen. Vielleicht habe ich vom Turm aus eine Chance? Der etwa starengroße Vogel lebt meistens im Verborgenen. Man kann ihn zwar hören, aber er zeigt sich überaus selten. Er fliegt tagsüber ungern auf und sucht lieber zu Fuß Deckung in der Vegetation. Europas kleinster Hühnervogel brütet in offenen Agrarlandschaften, vorzugsweise in Getreide- und Kleefeldern und auf brachliegenden Wiesen. Er ist sehr Wärme liebend und verbringt den Winter in Afrika. Durch die Zerstörung seiner Lebensräume sind die Bestände in Mitteleuropa stark zurückgegangen. Ich suche angestrengt das Grasland ab – jedoch keine Wachtel (Bild von Pixabay). Quasi zum Ausgleich werde ich mit einem Rebhuhn (Bild) belohnt, das neugierig seinen Hals reckt und guckt, was da los ist ;-))

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Pirol (Golden Oriole), Lange Lacke, Mai 2019
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Weißstorch (White Stork), Lange Lacke, Mai 2019
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Wachtel (Common Quail), Lange Lacke, Mai 2019 (Foto: Ariesa66/Pixabay)
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Rebhuhn (Grey Partridge), Lange Lacke, Mai 2019

Vogeltagesliste: Höckerschwan, Graugans, Brandgans mit Gössel, Stockente, Schnatterente, Knäkente, Kolbenente, Rebhuhn, Wachtel (Ruf), Jagdfasan, Haubentaucher, Silberreiher, Weißstorch, Löffler, Rohrweihe, Mäusebussard, Turmfalke, Rotfußfalke, Baumfalke, Säbelschnäbler, Stelzenläufer, Flussregenpfeifer, Kibitzregenpfeifer, Kiebitz, Alpenstrandläufer, Flussuferläufer, Rotschenkel, Uferschnepfe, Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Flussseeschwalbe, Trauerseeschwalbe, Weißbart-Seeschwalbe, Ringeltaube, Türkentaube, Kuckuck, Mauersegler, Wiedehopf, Blutspecht, Feldlerche, Uferschwalbe, Rauchschwalbe, Mehlschwalbe, Bachstelze, Wiesenschafstelze, Nachtigall, Hausrotschwanz, Schwarzkehlchen, Singdrossel, Amsel, Sperbergrasmücke, Mönchsgrasmücke, Singdrossel, Schilfrohrsänger, Drosselrohrsänger, Gelbspötter, Neuntöter, Dohle, Saatkrähe, Nebelkrähe, Star, Pirol, Haussperling, Stieglitz, Girlitz, Rohrammer, Grauammer

Ein Gedanke zu „Neusiedler See – Tag 2: Uferschnepfe, Brandgänse und eine Wachtel

  1. Wunderschöne Bilder, extrem interessante Infos zu den Vogelarten plus Infos zu den Lokalitäten – was will man mehr. Macht richtig Lust zu einem Besuch der Gegend.
    1 mit * ! Danke dafür !!

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