Im Jahr 2010 wurde die Regentalaue zum Naturschutzgebiet (Bild) erklärt. Das zwischen Pösing und Cham liegende Schutzgebiet ist damit das größte in der Oberpfalz. Zu ihm gehören das Rötelseeweihergebiet, der Anger- und Lettenweiher sowie weitläufige Wiesenlandschaften, Feuchtgebiete und Altwasserzonen, die sich entlang des langsam dahinfließenden Regen gebildet haben. Es ist Teil des europaweiten Schutzgebietsnetz Natura 2000, das nach den Maßgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und der Vogelschutzrichtlinie errichtet wird.
Seltene und gefährdete Tiere und Pflanzen finden in dem 1427 Hektar großen Areal Schutz und Rückzugsmöglichkeiten. Für die Vogelwelt hat das Naturschutzgebiet eine besondere Bedeutung. 136 Brutvogelarten wurden bisher gezählt. Besonders die in Bayern vom Aussterben bedrohten Wiesenbrüterarten wie der Große Brachvogel, die Uferschnepfe und der Wachtelkönig finden in der Auenlandschaft Platz zum Brüten. In den Schilfzonen der Teiche brüten die seltene Rohrdommel, das Tüpfelsumpfhuhn, Blaukehlchen und der Schilfrohrsänger. Speziell für den Schwarzhalstaucher ist dieses Gebiet ein wichtiger Rückzugsort. Ein Viertel des bayerischen Bestandes brütet am Großen Rötelseeweiher (Bild). Weitere Brutvögel: Krickente, Knäkente, Schnatterente, Löffelente, Wachtel, Rebhuhn, Zwergdommel, Weißstorch, Habicht, Rohrweihe, Kiebitz, Flussregenpfeifer, Bekassine, Rotschenkel, Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Schwarzkopfmöwe, Eisvogel, Pirol, Feldschwirl, Drosselrohrsänger, Braunkehlchen, Wiesenpieper, Chileflamingo (2015 das erste Mal)
Aber nicht nur als Brutgebiet hat die Regentalaue eine überregionale Bedeutung, auch für durchziehende Vögel und Wintergäste bieten die Wiesen und flachen Ufer der Teiche Nahrung und Ruhezonen wie z.B. Pfeifente, Spießente, Schellente, Kanadagans, Blässgans, Rostgans, Nilgans, Zwergsäger, Gänsesäger, Silberreiher, Seidenreiher, Nachtreiher, Seeadler, Fischadler, Kornweihe, Wanderfalke, Wasserralle, Waldwasserläufer, Dunkler Wasserläufer, Alpenstrandläufer, Grünschenkel, Kampfläufer, Flussuferläufer, Sandregenpfeifer, Bergpieper, Rotkehlpieper, Steinschmätzer, Raubwürger und Trauerseeschwalbe.
Bei Untertraubenbach (Weißstorchnest auf dem Kirchturm) steht ein mehrstöckiger Aussichtsturm (Bild), von dem man einen herrlichen Blick über die Regentalaue hat. Zu finden ist der Turm nördlich von Untertraubenbach, nur wenige Meter nach der Brücke über den Regen, auf der rechten Seite. Um die Bodenbrüter während der Brutzeit zu schützen, dürfen im Naturschutzgebiet etliche Wege nicht befahren werden. An den Weihern gibt es einige Beobachtungsplätze, die man mit Hilfe einer Informationstafel (Bild) leicht finden kann. Am Großen Rötelseeweiher halten sich die meisten Wasservögel auf. Ein Beobachtungsplatz (Bild) ist am westlichen Ende des Sees bei der Holzbank. Den Uferweg kann man in nördlicher Richtung weitergehen und man findet dort noch einige schöne Stellen mit Aussicht auf den See. Allerdings hat man tagsüber das Problem gegen die Sonne zu gucken.
Die Regentalaue liegt ca. 55 Kilometer nordöstlich von Regensburg. Die B85 verläuft südlich des Schutzgebietes. Von der Bundesstraße biegt man nach Laichstätt ab. Wenn man Laichstätt in östlicher Richtung verlässt, findet man kurz vor den Seen einen kleinen Parkplatz. Oder man fährt mit dem Zug nach Cham. Von Bahnhof zum Großen Rötelseeweiher über den Michelsdorfer Weg sind es 4,8 Kilometer.
Weitere Informationen zur Regentalaue > Website des LBV Cham und ein Interview mit Peter Zach, der das Gebiet seit über 40 Jahren betreut > Website von Bund Naturschutz