Mittwoch, 3. Juni 2015 (Sonne, 28 Grad, heißer vorsommerlicher Frühlingstag), Ostfriedhof München, 18 bis 20 Uhr
Nach den vielen schönen und außergewöhnlichen Sichtungen in Ungarn freue ich mich wieder auf unsere heimischen Vögel. Das Brutgeschäft ist auch hier in vollem Gange. Deshalb mache ich einen kleinen Abstecher in mein nächstgelegenes »Revier«, den Ostfriedhof. Eine etwas ernst schauende Wacholderdrossel (Bild) hüpft auf einer Wiese umher. Auch auf dem Gras, aber am Rande des Weges hält sich eine juvenile Rabenkrähe (Bilder) auf. Soweit ich sehe, sind die Vogeleltern nicht in der Nähe. Als der Jungvogel mich entdeckt, wird es ihm wohl zu gefährlich und er hüpft in einen dichten Busch. Zwischen den Zweigen bewegt er sich nur wenig von der Stelle und beobachtet aufmerksam die Umgebung.
An dem nur zehn Zentimeter kleinen, aber stimmgewaltigen Zaunkönig (Bilder) kann ich heute nicht vorbeigehen. Meistens singt er sein Lied aus der Deckung heraus und ist nicht so leicht zu sehen. Aber heute bevorzugt er einen Grabstein als Warte.
Auch das Amsel-Männchen (Bild) hat sich einen erhöhten Standpunkt ausgewählt und will mit seinem Gesang auf sich aufmerksam machen. Das hat die Ringeltaube (Bild) heute nicht nötig. Sie sitzt ziemlich entspannt im Schatten eines Baumes und mustert mich. Während ich weiter durch den Friedhof wandere, höre ich einige Bettelrufe (> xeno-canto.org) von jungen Buntspechten. Aber erst, als ich auf dem Rückweg bin, entdecke ich am Weg eine Spechthöhle und höre erneut die Rufe eines noch nicht flüggen Buntspechtes (Bilder). Da ich noch Zeit habe, suche ich mir einen Platz, wo ich den Vogel nicht störe und in Ruhe beobachten kann. Er ist schon recht groß und erkundet neugierig die Umwelt. Bald kommt auch wieder ein Altvogel und bringt Futter vorbei. Ist momentan sowie das Wichtigste im Leben eines jungen Buntspechtes, oder?
Des Weiteren gesichtet: Grünspecht (2), Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Kohlmeise, Blaumeise