Samstag, 27. September 2014 (anfangs bedeckt, später sonnig, 14 bis 19 Grad, warmer Herbsttag), Nymphenburger Schlosspark, 14 bis 19 Uhr
Ein Besuch im Nymphenburger Schlosspark steht mal wieder an. Mein erstes Ziel ist natürlich gleich die Badenburg. In dem Baum an der Brücke wohnt »Kasimir«, der wohl berühmteste Kauz des Schlossparks. Dieser lässt sich heute aber nicht sehen. Gleich um die Ecke auf einem abgeschnittenen Stamm sitzt in luftiger Höhe ein anderer Waldkauz. Da die Bäume noch belaubt sind, ist auch dieser gut getarnt und kaum zu sehen. So wandere ich zu einem anderen Käuzchenbaum in der Nähe des Kanals. Er ist zwar gut getarnt (Bild), aber durch eine kleine Lücke in der Baumkrone finde ich den Waldkauz (Bilder) dann doch recht schnell. Er sitzt entspannt vor seiner Höhle. Lange kann ich ihn beobachten. Die Eule, die nachts Mäuse und Insekten erbeutet, wirkt um diese Zeit schläfrig. Meistens sind beide Augen halb offen, manchmal auch nur eines. Trotzdem reagiert der Kauz, wenn etwas Ungewöhnliches in seiner Nähe passiert, z.B. wenn jemand seinem Baum zu nahe kommt. Nach einer knappen Stunde zieht er sich langsam in seine Höhle zurück.
Für mich ist es auch an der Zeit, weiter durch den Park zu spazieren. Eine Rabenkrähe (Bilder) hat im Gras etwas Fressbares entdeckt. Mir gefällt ihr schwarzblaues Gefieder, das so schön im Licht schimmert. Am Ufer des Badenburger Sees rasten einige Gänsesäger (Bilder). Auf den ersten Blick meint man, sie schlafen, aber ich werde genau beobachtet. Bei der Tafelente (Bilder) fällt mir zum ersten Mal auf, wie leuchtend Rot das Auge ist. Im westlichen Teil des Parks grast auf einer Wiese eine Schar Graugänse (eine davon im Bild). Nicht weit davon entfernt, hält sich am Ufer des Kleinen Sees ein Grau-/Kanadagans-Hybridvogel (Bild) auf. Die Gans befindet sich in Gesellschaft von Kanadagänsen (eine davon im Bild). Die Kanadagans erkennt man am langen, schwarzen Hals und dem großen weißen Kinnband, das an die Form eines Dreiecks erinnert. Seit Mitte der 1950er Jahre brüten Kanadagänse regelmäßig im Schlosspark. Wer mehr von den Gänsen wissen will, dem empfehle ich, an einer von Dr. Silke Sorge – der Münchner Gansexpertin – geleiteten Führung, teilzunehmen. Termine siehe > Website.
Vogeltagesliste: Höckerschwan, Graugans, Kanadagans, Weißwangengans, Stockente, Schnatterente, Tafelente, Reiherente, Gänsesäger, Zwergtaucher, Haubentaucher, Mäusebussard, Turmfalke, Blässhuhn, Lachmöwe, Waldkauz (2), Buntspecht, Bachstelze, Blaumeise, Kleiber, Gartenbaumläufer (gehört), Eichelhäher, Rabenkrähe