Sommergoldhähnchen, Wiesenpieper und Braunkehlchen

Samstag, 30. August 2014 (bedeckt, später sonnig, ca. 16 bis 21 Grad, kühler Sommertag), Ammersee-Südufer und Raistinger Wiesen, 8 bis 17.30 Uhr
Wenig Sonne, viel Niederschlag und kühle Temperaturen hatte der August 2014 zu bieten. Auch heute ist es bewölkt und noch recht frisch am Morgen. Ich gehe durch das nasse Gras Richtung Ammersee. Es ist still, nur einige wenige Vögel rufen. Unter anderem höre ich auch sehr feine, hohe Töne. Das könnten Goldhähnchen sein. Ich kann Winter- und Sommergoldhähnchen noch nicht am Ruf unterscheiden, deshalb suche ich die Bäume ab. An beiden Seiten entlang des Weges sehe ich einen Trupp von mindestens zehn Sommergoldhähnchen (eines davon im Bild). Sie sind ständig in Bewegung, suchen bei den Blättern nach Insekten, hüpfen von Ast zu Ast und ziehen dann zum nächsten Baum weiter. Das Sommergoldhähnchen (Bild: Fotonatur.de/Holger Duty) ist eines der kleinsten Vögel Europas und lebt überwiegend in Nadel- und Mischwälder sowie in Parks. Auffällig ist es durch seinen gelben bzw. orangenen Scheitelstreif, der von zwei breiten schwarzen Streifen begrenzt wird. Das Sommergoldhähnchen hat einen großen weißen Überaugenstreif – das beste Unterscheidungsmerkmal zum fast gleich aussehenden Wintergoldhähnchen (Bild: Fotonatur.de/Hans-Wilhelm Grömping)
Inmitten dieses ziehenden Vogeltrupps zu stehen, hat mir gut gefallen. Als ich zum Beobachtungsplatz am See (Bild) komme, fällt mir auf, wie zugewachsen er mittlerweile ist. Am See gibt es einiges zu sehen. Haubentaucher sitzen noch auf ihren Nestern, Kanadagänse und ein Kanada-/Graugans-Hybridvogel (Bild) ziehen ihre Bahnen. Hin und wieder hört man den kurzen, scharfen Ton des Eisvogels, der auf der Ammer Richtung See fliegt. In diesem Sommer wurden schon bis zu vier Eisvögel gezählt. Einen Eisvogel (Bild) habe ich heute an der Ammermündung auf seinem Ansitzplatz bei der Sandbank gesehen. Mittlerweile hat sich der Beobachtungsplatz gefüllt. Mit Hilfe von erfahrenen Vogelbeobachtern kann ich noch Fischadler, Wespenbusssard und etliche Limikolen sehen und bestimmen.
Am frühen Nachmittag fahre ich weiter zu den Raistinger Wiesen. Letztes Jahr im September konnte ich wunderschön die Braunkehlchen beobachten. Gleich beim Aussteigen aus dem Auto höre ich Vogelrufe. Auf der Scheune sitzen drei Wiesenpieper (zwei davon im Bild). In der Nähe der Kuhweide entdecke ich schon das erste Braunkehlchen (Bild). Diese Gegend ist ein tolles Gebiet für Rotmilan und Schwarzmilan. Oft sieht man sie hier kreisen. Heute allerdings rastet auf einem Leitungsmast ein Schwarzmilan (Bild). Eine Wasserpfütze reicht einem Trupp juveniler und adulter Stieglitze (Bild) für eine kleine Trinkpause. Und als ich die Wiesen absuche, sind auch die Braunkehlchen (Bilder) schnell entdeckt. Bald starten sie ihre lange Reise in ihre afrikanischen Überwinterungsgebiete.

Vogeltagesliste Dammweg und Ammersee-Süd: Höckerschwan, Graugans, Kanadagans (10), Kanada-/Graugans-Hybrid, Stockente, Schnatterente, Krickente, Tafelente, Kolbenente, Reiherente, Zwergtaucher, Haubentaucher, Kormoran, Silberreiher (4), Graureiher, Rohrweihe (1), Wespenbussard (1), Fischadler, Blässhuhn, Kiebitz (in der Nähe von Pähl), Alpenstrandläufer (1), Flussuferläufer (1), Grünschenkel (1), Großer Brachvogel (4, überfliegend), Lachmöwe, Mittelmeermöwe (2), Mauersegler (1), Eisvogel 81), Bachstelze, Amsel, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Sommergoldhähnchen (mind. 10), Grauschnäpper, Kohlmeise, Blaumeise, Schwanzmeise, Kleiber, Elster, Eichelhäher

Vogeltagesliste Raistinger Wiesen: Weißstorch (Ammerhöfe), Rotmilan (2), Schwarzmilan (1), Turmfalke (mind. 2), Wiesenpieper (3), Hausrotschwanz, Braunkehlchen (11), Schwarzkehlchen (3), Neuntöter (2), Saatkrähe, Rabenkrähe, Star, Stieglitz