Sonntag, 14. April 2024 (sonnig, 17 bis 24 Grad), Echinger Stausee, 9.15 bis 12.30 Uhr, Kieswerk Eichenkofen, 13 bis 14.30 Uhr
Auch heute werden wieder – wie schon in den letzten Wochen – sommerliche Temperaturen erwartet. Dieses Frühjahr wird in die Statistik als das wärmste seit Messbeginn im Jahr 1881 eingehen. Aufgrund der Wärme haben sich Bäume und Sträucher rasant belaubt. Für Vogelbeobachter ist das eher von Nachteil. Normalerweise hat man von März bis Mai Zeit, die Vögelchen in den langsam grüner werdenden Bäumen zu suchen – und zu finden. Auch am Echinger Stausee (Bild) ist schon viel Grün zu sehen. Zwei Haussperlings-Weibchen (Bild) suchen am verblühten Löwenzahn nach Samen. Unweit davon hat sich der Feldsperling (Bild) auf einem Ast niedergelassen und lässt sich ebenso wie eine Bachstelze (Bild) schön beobachten. Im seichten Wasser ruht ein Krickenten-Pärchen (Bild), aber sie haben mich gleichwohl gut im Blick.
Balzende Flussseeschwalben
Ich bin neugierig, ob die Flussseeschwalben schon angekommen sind. Einige sind bereits vor Ort – fünf Flussseeschwalben zähle ich heute am See. Die letzten Jahre hat es am Echinger Stausee leider zwei katastrophale Ereignisse gegeben. Im Juni 2022 wurden von den damals 54 Brutpaaren bei einem Orkan mit Hagelschauer viele Vögel getötet (Artikel vom August 22) und 2023 raffte das Vogelgrippe-Virus fast alle Flussseeschwalben hinweg. Hoffentlich kann sich die Population in diesem Jahr wieder gut entwickeln. Zwei Flussseeschwalben (Bild) balzen bereits auf dem Brutfloß. Ich bin sicher, es werden noch mehr Vögel eintreffen (Stand 10.6.24: neun Brutpaare; Quelle: LBV Landshut). Am Echinger Stausee ist es immer lohnend, einen Blick auf die große Insel zu werfen. Hier brüten auch Nachtreiher, doch heute finde ich überwiegend Graureiher (Bild) und Kormorane.
Rohrsänger und ein Blaukehlchen im Schilf
In die Schilfbereiche kann man um diese Jahreszeit noch gut einblicken, da das Rohr erst später im Jahr zu Blühen beginnt. Zwischen den braunen Stängeln entdecke ich einen singenden Rohrschwirl (Bild) und einen sehr »frühen« Schilfrohrsänger (Bild). Beide Arten haben die Reise aus ihren afrikanischen Winterquartieren schon hinter sich. Dagegen ist die Rohrammer (Bilder) in Mitteleuropa ein Teilzieher. Manche Vögel ziehen in den Süden – bis nach Nordafrika, – andere bleiben im Brutgebiet. Das Highlight des Tages ist das Blaukehlchen (Bild), dessen Überwinterungsgebiete in Südspanien, Nordafrika, südlich der Sahara und in Südasien liegen. Ein Teichhuhn (Bild) sucht am Schilfrand nach Nahrung.
Limikolen in Eichenkofen
Meine heutige zweite Station sind die Kieswerke von Eichenkofen. Es ist diese flache Kieslandschaft (Bild), gefüllt mit etwas Wasser, die wohl Limikolen besonders anzieht. Einen Kampfläufer habe ich zuvor am Echinger Stausee gesichtet, hier zähle ich 29 Kampfläufer (einige davon auf den Bildern). Auch einem Grünschenkel (Bild) und einem Flussregenpfeifer (Bild) gefällt es in dem seichten Wasser.
Vogeltagesliste: Höckerschwan, Graugans, Brandgans, Kanadagans, Rostgans, Nilgans, Stockente, Schnatterente, Löffelente, Krickente, Kolbenente, Reiherente, Jagdfasan, Haubentaucher, Kormoran, Graureiher, Mäusebussard, Turmfalke, Teichhuhn, Blässhuhn, Flussregenpfeifer, Kiebitz, Bruchwasserläufer, Grünschenkel, Großer Brachvogel, Kampfläufer, Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Flussseeschwalbe, Ringeltaube, Buntspecht, Feldlerche, Rauchschwalbe, Bachstelze, Wiesenschafstelze, Blaukehlchen, Hausrotschwanz, Amsel, Mönchsgrasmücke, Schilfrohrsänger, Rohrschwirl, Teichrohrsänger, Zilpzalp, Zaunkönig, Kohlmeise, Blaumeise, Gartenbaumläufer, Rabenkrähe, Star, Haussperling, Feldsperling, Buchfink, Rohrammer