Sonntag, 1. September 2019 (sonnig, ca. 25 Grad, heißer Sommertag), Ammersee-Südufer, Raistinger Wiesen, 10 bis 15 Uhr
Weil ein Teilstück der Garmischer Autobahn gesperrt ist, dauert meine Anreise zum Ammersee heute deutlich länger als sonst. Aber dann habe ich es doch geschafft. Auf dem Weg zum Binnensee fällt mir ein Grauschnäpper (Bild) auf, der sich inmitten der vielen Fliegen wohl wie im Paradies fühlen kann ;-)). Am See (Bild) treffe ich einige bekannte Birder. Ein Flussuferläufer (Bild) ist schnell entdeckt und mit Hilfe meiner Birderkollegen ist auch die Bestimmung zweier Wespenbussarde (Bild) leicht.
Rastplatz für die Großen Brachvögel
Ein Trupp Großer Brachvögel (Bild) zieht über uns hinweg. Doch sie wollen anscheinend noch nicht in den Süden, denn nach einigen Runden landen sie nicht weit von uns entfernt am Seeufer (Bild). Eine Orni-Bekannte erzählt mir, dass die Vögel schon seit einigen Wochen immer zur Mittagszeit hier auftauchen. Die Großen Brachvögel (Bilder, Video auf Youtube) sind die Größten unter den Watvögeln und ich finde es wunderbar, sie nun aus nächster Nähe beobachten zu können. Nach ihrer Ankunft putzen sie ausgiebig das Gefieder, tauchen dabei immer wieder unter und stochern mit dem langen Schnabel in ihren Federn. Anschließend wird der Kopf in das Federkleid gesteckt und geruht. Das Weibchen ist etwas größer als das Männchen und weist einen deutlich stärker gebogenen und längeren Schnabel auf. Ansonsten sehen beide Geschlechter gleich aus. Das graubraune Gefieder ist gleichmäßig gestreift und gebändert. Im Flug kann man den weißen Rückenkeil gut erkennen und die dunklen äußeren Handschwingen fallen dann besonders auf.
Nachdem ein bisschen Ruhe bei den Rastenden eingekehrt ist, kommen auch schon neue Gäste an. Über uns kreisen Weißstörche (Bilder), von denen sich einige zu den Graugänsen und den Großen Brachvögeln gesellen.
Braunkehlchen bei Raisting
Nach dem Binnensee geht es wie immer zu den Raistinger Wiesen (Bild). Kaum habe ich das Auto abgestellt, zeigt sich auch schon ein Steinschmätzer (Bild), der von seiner Warte aus die Gegend beobachtet. Bei den Pferdekoppeln lohnt es sich immer, die Einzäunung genau abzusuchen. Ein Turmfalke hat sich auf einem Pfosten niedergelassen und auch ein Schwarzkehlchen (Bild) ist auszumachen. Und das ist noch nicht alles. Zwar kann ich nicht so viele Braunkehlchen wie vor zwei Jahren (siehe Artikel September 2017) entdecken, aber ich freue mich auch über die acht Braunkehlchen (einige auf den Bildern, Video auf Youtube), die ich heute vorfinde. Weibliche und junge Braunkehlchen im ersten Winterkleid sehen gleich aus, so kann ich sie nicht exakt bestimmen. Und bei einem der Bilder ist auch noch ein junges, etwas zersaustes Schwarzkehlchen dabei, das gerade in das neue Kleid mausert. Sie sind alle sehr entspannt, immer wieder kehren sie nach kurzem Flug auf ihren Aussichtsplatz zurück. Ein kleines Highlight bereiten kurz vor meiner Heimreise noch Dutzende Rabenkrähen (Bild), die aufgereiht wie Perlen auf einer Schnur auf einer Stromleitung sitzen. Wirkt alles sehr ordentlich ;-))
Vogeltagesliste: Höckerschwan, Graugans, Hybrid Graugans/Kanadagans, Stockente, Schnatterente, Krickente, Kolbenente, Reiherente, Gänsesäger, Haubentaucher, Zwergtaucher, Kormoran, Silberreiher (9), Graureiher, Weißstorch (14+19), Rotmilan, Schwarzmilan, Rohrweihe, Mäusebussard, Wespenbussard, Turmfalke, Wasserralle, Blässhuhn, Flussuferläufer, Großer Brachvogel (18), Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Eisvogel, Buntspecht, Rauchschwalbe, Bachstelze, Steinschmätzer, Braunkehlchen (8), Schwarzkehlchen (2), Amsel, Zilpzalp, Grauschnäpper, Kohlmeise, Blaumeise, Eichelhäher, Dohle, Rabenkrähe, Stieglitz (ca. 50)