Donnerstag, 29. November 2018, »Reisetag« Agadir, Asni (Hoher Atlas), 16.30 bis 18 Uhr, 24 Grad, heiter, sonnig
Wir wollen heute ins Gebirge – in den Hohen Atlas. Um 10 Uhr starten wir. Auf meine Bitte hin machen wir noch Halt bei einem genossenschaftlich geführten Bioladen, der Arganölprodukte anbietet. Ich bin überrascht, als mich der junge Verkäufer in perfektem Deutsch anspricht. Er hat einige Jahre im Süden Deutschlands gearbeitet.
Nachdem ich mich mit Arganöl eingedeckt habe, geht es auf dem Highway Richtung Marrakesch. Mein Blick schweift über die Arganbäume (Bild) und ich staune über die Ziegen (Bild), die geschickt an den Bäumen hochklettern, um Blätter und Früchte zu fressen. Die Fahrt auf der Autobahn (Bild) ist sehr entspannt, da wenig Verkehr herrscht. Marrakesch ist heute nicht das Ziel, aber wir sind ziemlich nahe, wie man an dem Verkehrsschild (Bild) ablesen kann. Die »Rote Stadt« ist seit einigen Jahren bei Touristen ziemlich angesagt und ich hoffe, dass sich dadurch auch die Lebensbedingungen ihrer Bewohner deutlich verbessern. Einige Neubaugebiete (Bilder) lassen es immerhin erahnen. Als ich dann die schneebedeckten Berge des Hohen Atlas (Bilder) vor mir sehe, weiß ich, wir sind wieder Richtung Süden unterwegs. Nur ein Vogel steht heute auf meiner Wunschliste. Er besiedelt Bergwälder und kommt nur in einem relativ kleinen Gebiet Nordafrikas vor – und Brahim findet ihn auch. Der Atlasgrünspecht (Bild, Video > Youtube) zeigt sich hoch oben in einer Pappel, wie schon im Dezember 2016. Es ist ein Weibchen, da die rote Kappe fehlt. Bei der Höhe der Bäume gestaltet sich die Digiskopie nicht ganz einfach, aber ein Erinnerungsfoto gelingt.
Am späten Nachmittag kommen wir in unserem Quartier »La Bergerie« (Bilder) an. Die kleine Hotelanlage besteht aus einem Haupthaus mit Restaurant und unterschiedlich großen Nebengebäuden, in denen man die Nacht verbringt. Umgeben von einem Garten sind die Häuser wunderschön und liebevoll in die Landschaft integriert. Wir hören ein paar Fußball kickende Jugendliche, aber sonst ist es himmlisch ruhig. Da vor dem Abendessen noch Zeit ist, spaziere ich auf dem Gelände noch etwas umher, bis ich einen schönen Platz zum Vogelbeobachten finde. Eine Türkentaube (Bild) hat sich entspannt auf einem Kamin niedergelassen, zwei Buntspechte (Bild) liefern sich eine Verfolgungsjagd und den Graubülbül (Bild) erkenne ich an seinen lauten und harten Rufen, die bei Wikipedia mit »doctor-quick doctor-quick be-quick be-quick« umschrieben werden. Beim Zurückgehen sehe ich zum ersten Mal in meinen Leben einen Granatapfelstrauch (Bild). Eine schöne Ecke ist das hier.
Vogeltagesliste: Adlerbussard, Theklalerche, Turmfalke, Haussperling, Atlasgrünspecht, Türkentaube, Samtkopf-Grasmücke, Buchfink, Kohlmeise, Ultramarin-Blaumeise, Graubülbül, Amsel, Mönchsgrasmücke, Buntspecht, Grünfink, Waldkauz (Rufe)